… so lautete der Titel einer Veranstaltung des SPD-Ortsvereins, zu der zahlreiche Vertreter der Ahrensburger Verwaltung, der AWO, Ehrenamtliche und weitere Interessierte gekommen waren, um sich darüber auszutauschen. Während der regen Diskussion wurde schnell klar, dass es sowohl um den Spracherwerb als auch um die Wohnungssituation nicht zum Besten bestellt ist. Fehlende Sprachkurse verhindern häufig eine zügige Arbeitsaufnahme; Unterkünfte in Containern, in denen Geflüchtete teilweise jahrelang untergebracht sind, lassen ein „normales“ Leben meist nicht zu. Auch am immer noch papierenen und komplizierten Formularwesen verzweifeln selbst viele Ehrenamtliche häufig. Es könnten mehr Sprachkurse angeboten werden, wenn die Standards an Qualifikation und Räumlichkeiten herabgesenkt werden, so die Leiterin der Volkshochschule Ahrensburg. Zudem müsste es mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder geben, deren Mütter Deutsch lernen wollen.
Vielleicht könnte sich die Situation etwas entspannen, wenn mehr Menschen wüssten, dass es mittlerweile zwei weitere Sprachinstitute in Ahrensburg gebe.
Der Leiter des Fachdienstes Soziale Hilfen berichtete, dass es vor allem Probleme mit der Unterbringung von Männern gebe, die allein nach Deutschland gekommen sind. Dies wird auch vom Sozialarbeiter des Bruno-Bröker-Hauses, wo überwiegend Jugendliche mit Migrationshintergrund ihre Freizeit verbringen, bestätigt. Auf die Frage, ob es denn auch Konflikte zwischen Jugendlichen aus den verschiedenen Herkunftsländern mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen gebe, gab er an, dass dies tagtäglich vorkomme. Durch viele Gespräche gelinge es jedoch, das Vertrauen der Jugendlichen zu gewinnen und diese dann zum Nachdenken über bestehende Vorurteile zu bringen.
Unterstützung vom Jobcenter gebe es teilweise nur sehr wenig; hier kommt es wohl auf den Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin an. Auch viele Menschen, die in der Flüchtlingshilfe tätig sind, fühlen sich mittlerweile überlastet, da ein Großteil der Integrationsarbeit von ihnen geleistet wird. Viele Geflüchtete, aber auch deren Unterstützer, wissen häufig nicht, wohin sie sich mit ihren Fragen wenden sollen.
Von vielen der Anwesenden wurde unisono dringend eine Koordinierungsstelle gefordert, die alle Hilfsangebote parat habe und umfassend Auskunft geben könne. Diese sollte am besten im Rathaus angesiedelt sein. Die Stelle einer Migrationsbeauftragten, die diese Aufgabe übernehmen würde, ist auch bereits im Stellenplan der Stadt Ahrensburg vorgesehen, jedoch noch nicht besetzt worden.
Hier sollte dringend eine zeitnahe Besetzung dieser Stelle erfolgen!
Uschi Ebert