In diesem Sommer konnten wir wieder erleben, was Klimawandel für uns alle praktisch bedeutet, ob Hitzerekorde am Mittelmeer oder Starkregenereignisse im Norden Europas. Wir spüren immer deutlicher, wie dringend zukunftsweisende Lösungen gefunden werden müssen. Ahrensburg bildet hier natürlich keine Ausnahme. Klar ist nach Expertenmeinung aber auch: keine erfolgreiche Klimawende ohne Wärmewende.
Um zu gelingen, benötigt die Versorgung mit erforderlicher Wärme unter Reduktion fossiler Brennstoffe aber gute und stabile Energienetze, gerade wenn Wärmepumpen eine wichtige Rolle spielen sollen und müssen.
Hierüber wurde sehr engagiert und auch kontrovers auf der letzten Ortsvereinsveranstaltung der SPD Ahrensburg diskutiert. Unser Fraktionsvorsitzender Béla Randschau führte anschaulich in den aktuellen Stand der Wärmeplanung der Stadt Ahrensburg ein: Wo gibt es bereits Fernwärmenetze und wo werden neue geplant? In welchen Bereichen können Wärmepumpen eine Abkehr von fossilen Brennstoffen ermöglichen?
Anhand von Schaubildern konnten wir erkennen, wo und mit welchen Techniken Wärme sinnvoll erzeugt werden kann.
Herr Horst Kienel, vormals sowohl Kämmerer der Stadt Ahrensburg als auch Geschäftsführer der Stadtwerke Ahrensburg, präsentierte uns anschließend sowohl die Historie der Gründung der GAG, jetzt Stadtwerke Ahrensburg, als auch die Problematik bei der Übernahme des Gasnetzes vor über 20 Jahren, die der Stadt Ahrensburg nach jahrelangem juristischem Streit gelang. Anschließend legte er vor allem das Augenmerk auf die künftige Entwicklung des Stromnetzes aufgrund der Vorgaben der Energiewende. Hier muss ein erheblicher Ausbau des Netzes erfolgen, um die Zunahme des benötigten Stroms insbesondere für den Betrieb von Wärmepumpen aufzunehmen. Er plädierte in diesem Zusammenhang für die Übernahme auch des Stromnetzes durch die Stadt Ahrensburg. Es ergäbe sich dadurch eine wirtschaftliche Unabhängigkeit, die Möglichkeit zur aktiven Gestaltung der Energiewende und eine langfristige Sicherung der Einnahmen im Interesse der Stadt
Grundsätzlich besteht Handlungsbedarf für unsere Bürgerinnen und Bürger, weil es im Verfahren um die Stromnetz-Konzession seit dem 29.04.2022 einen Stillstand gibt. Es ist daher dringend geboten, dass seitens der Stadt Ahrensburg eine Entscheidung darüber getroffen wird, ob mit dem bisherigen Netzbetreiber, der SH-Netz AG (im Mehrheitsbesitz von Eon), ein neuer Konzessionsvertrag geschlossen wird oder das Stromnetz in kommunale Hand kommen soll.