Im Juni 2023 wurde das Planfeststellungsverfahren S4 für den Bereich von Wandsbek bis zur Landesgrenze (PFA2) eröffnet. Das Interesse der Ahrensburger Stadtverordneten richtete sich hier auf den Höltigbaum, also den Hamburger Teil des hochwertigen europäischen Naturschutzgebietes Höltigbaum/Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal, der auch für Ahrensburg wichtig ist.
Vom 23. – 25. April 2024 fand unter Leitung der Hamburger Wirtschaftsbehörde ein Erörterungstermin zum PFA 2 statt. Bei dieser Gelegenheit konnten Betroffene ihre zuvor schriftlich vorgetragenen Einwendungen gegen diese Planungen der Bahn noch einmal mündlich vortragen und zu Protokoll geben, damit diese bei der späteren Entscheidung durch das Eisenbahnbundesamt (EBA) berücksichtigt werden. Wie wir nämlich als Teilnehmer der Erörterung erfuhren, ist die Bahn (seltsamerweise) nicht verpflichtet, ihre Erwiderung den Einwendern zur Kenntnis zu bringen. Sie wird lediglich an das EBA gesandt. Es stellte sich heraus, dass dies nicht die einzige Seltsamkeit war.
Auf der Veranstaltung beschwerten sich zahlreiche betroffene Eigenheimbesitzer, die von Enteignungen entlang der Strecke betroffen sind, Behördenvertreter und Umweltverbände über veraltete Pläne, fehlende Kommunikation und eine intransparente Planung. Unsere Einwände zu den Planungen im Naturschutzgebiet sind gravierend. Die vorgelegten Gutachten und Analysen weisen nach, dass die Bahn mit den bisher geplanten Baumaßnahmen in ein ökologisches und auch bahntechnisches Desaster (z.B. Absacken des Untergrunds) laufen würde, da die DB die besondere hydrogeologische Situation des Gebietes mit seinen tiefen Moorflächen nur unzureichend analysiert hat.
Den Erfordernissen der Tierwelt, von denen viele Exemplare auf der Roten Liste stehen und vom Aussterben bedroht sind, wird unzureichend Rechnung getragen.
Die neuesten europäischen Vorschriften dazu werden noch nicht beachtet.
Ein Verlust des Status als Naturschutzgebiet darf befürchtet werden, wenn die Bahn ihre Pläne nicht ändert.
Die Mehrheit der Ahrensburger Stadtverordneten befürwortet den Bau der S 4, aber wir müssen auch darauf bestehen, dass der Bau ohne großflächige ökologische Schäden durchgeführt wird. Im Moment scheint das nicht gegeben zu sein, so dass uns der Verdacht beschleicht, der größte Gegner des Projektes könnte die Bahn selbst sein.
Wir fordern, dass es endlich zu einer konstruktiven, offenen Befassung der Leitung des Planungsteams der Bahn Netz AG mit unseren berechtigten Einwänden kommt.
Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, kontaktieren Sie uns gern unter wulf.koepke@wab-ahrensburg.de
Wulf Köpke WAB
Béla Randschschau SPD