Am 26. November traf sich unser Ortsverein zur letzten Versammlung in diesem Jahr im Peter-Rantzau-Haus. Dank der wieder einmal herausragenden Kochkünste von Sabine und ergänzender Spenden fanden die gut 30 Teilnehmer einen reich gedeckten und schon ziemlich weihnachtlichen Tisch vor und konnten sich zunächst bei Glühwein und alkoholfreiem Punsch in gemütlicher Atmosphäre austauschen. Bei einer kurzen Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass die Versammlung eine Altersspanne von 16 bis 89 aufwies. Fast noch besser war, dass alle die Gelegenheit hatten, sich mit jüngeren Neumitgliedern und hoffentlich-bald-Mitgliedern ebenso auszutauschen, wie mit Genossinnen und Genossen, die schon zu Zeiten Willy Brandts aktiv waren. Hiervon wurde reichlich Gebrauch gemacht. Es geht auch ohne D-Day und offene Feldschlacht.
Dann ging es in einen ebenso lebhaften, wie interessanten offiziellen Teil der Versammlung In einer kurzen Eröffnung freuten sich die Co-Vorsitzenden besonders über gleich fünf (!) Neueintritte von jüngeren Ahrensburgern, die herzlich begrüßt wurden und teilweise bereits ihre Parteibücher erhielten. So kann es weitergehen, der Ortsverein (und die Demokratie) braucht Euch.
Im ersten thematischen Block referierte Béla als unserer Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung über den nun vorgelegten Entwurf der Wärmeplanung der Stadt. Das von den externen Beratern OFC gemeinsam mit der Stadt erstellte Dokument ist auf der Website der Stadt einsehbar. Béla erläuterte anhand ausgewählter kartographischer Darstellungen die Grundzüge dieser Planung und stellte insbesondere den Bestand an Fernwärmeleitungen und die Bereiche mit sicherem Ausbaupotential vor. Für die Standorte Otto-Siege-Straße, Bogenstraße und Reeshoop sind Erweiterungen geplant. Allein das Fernwärmenetz Reeshoop der Stadtwerke wird für 18 Millionen Euro realisiert und soll Ende 2026 fertig gestellt werden. Auch die für die Wärmewende besondere wichtige Innenstadt ist für ein Wärmenetz zwar grundsätzlich geeignet, stellt aber eine leider besondere Herausforderung dar. Darüber hinaus enthält der Plan aber die Feststellung, dass erhebliche Flächen in Ahrensburg aufgrund vor allem wirtschaftlicher Erwägungen kein Ausbaupotential aufweisen.
In Bereichen ohne Ausbaupotential für Fernwärme müssen die Bewohner daher individuelle Lösungen finden, insbesondere auch durch den Einsatz von Luftwärmepumpen. Als Folge wird die Relevanz für das Stromnetz zunehmen, für das bestehende Gasnetz jedoch perspektivisch abnehmen. Insofern kommt dem Stromnetz eine besondere Bedeutung für die zukünftige Versorgung und die Wirtschaftlichkeit unserer Stadtwerke zu.
Auf diesen interessanten, aber mit Blick auf die notwendige Wärmewende auch etwas ernüchternden Vortrag hatte der Ortsverein die Gelegenheit, ergänzend Herrn Horst Kienel als ehemaligen Geschäftsführer der Ahrensburger Stadtwerke, Stadtkämmerer und Experten zu hören. Er ergänzte, dass auch Strom-Großabnehmer aus der Wirtschaft zukünftig verstärkt auf Wärmepumpen setzen dürften. Er stellte verschiedene Modelle / Wege zum aus seiner Sicht notwendigen Erwerb des Stromnetzes durch die Stadt dar („Kommunalisierung“). Eine besondere Herausforderung stelle hierbei die Finanzlage der Stadt dar, die mit prognostisch z.Zt. rd. 160 Millionen Schulden zu Buche schlagen werde.
Es schloss sich eine lebhafte Diskussion zur Frage an, ob die Stadt den Kauf und damit den Betrieb des Stromnetzes durch die eigenen Stadtwerke anstreben sollte. Für den Erwerb wurden angeführt u.a. die eigenständige Erreichung der Klimaschutzziele, Sicherstellung der Funktionstüchtigkeit des Stromnetzes und Wirtschaftlichkeit der Stadtwerke. Die Belastung des Haushalts, aber auch die Kosten für die einzelnen Haushalte müssten jedoch in die Abwägung mit einfließen.
Im Anschluss stimmten die Anwesenden über folgenden Vorschlag für einen Grundlagenbeschluss der SPD Ahrensburg ab:
„Energienetze gehören in kommunale Hand. Dazu zählen auch Stromnetze.“
Fast alle der Anwesenden gaben ihre Jastimme, – es gab eine Ablehnung und zwei Enthaltungen. Dieser Beschluss gibt somit eine klare Leitlinie der Partei für die künftige politische Arbeit.
Der politische Abend endete mit einem Bericht von Franca Boege, die einen Einblick in die vergangene und aktuelle Arbeit der Kreistagsfraktion mit Bezug zur Stadt Ahrensburg gab.